Traumurlaub im Inland

Traumurlaub
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Tourismus in Deutschland erholt sich und genießt den Trend

Der Trend bleibt bestehen: Deutschland bleibt auch im Jahr 2022 das beliebteste Urlaubsziel der Deutschen. Das hat eine Erhebung der Stiftung für Zukunftsfragen im Frühjahr erbracht, wonach knapp jeder Dritte plant, seinen Urlaub im Inland zu verbringen. Besonders gefragt: Bayern, Baden-Württemberg, die Nord- und die Ostsee. Für die gebeutelten Hoteliers und Gastwirte dürften das nach den beiden Krisenjahren mit der Corona-Pandemie gute Zeichen sein.

Die Reiselust steigt demnach: 57 Prozent der Deutschen wollen endlich wieder verreisen. Letztes Jahr waren es nur 45 Prozent. Und auch die Zahl derer, die für die Ferien mit mehr als 2000 Euro richtig etwas ausgeben wollen, ist von rund 19 auf 25 Prozent gestiegen, so eine Erhebung der European Travel Commission ETC.

Fragt man die Experten, so liegen in Deutschland Wellness- und Städtereisen voll im Trend. Top-Destinationen für Wanderer sind der Schwarzwald, das Allgäu, der Harz, die Sächsische Schweiz und die Eifel, Aktiv-Urlauber kommen an den wunderbaren Stränden der Nord- und Ostsee mit paradiesischen Zielen wie dem Weltnaturerbe Wattenmeer an der Nordsee und der Ostseeinsel Rügen oder den Hansestädten Lübeck und Rostock zum Zug. Familienurlaub und Entspannung verbindet man idealerweise in der Lüneburger Heide. Und: Wer gern mal über Grenzen schaut, ist am Bodensee richtig. Österreich, die Schweiz und Liechtenstein liegen hier direkt vor der Tür, und natürlich ist der See als Paradies für Camper und Radler immer gefragt. Natur pur findet man in Deutschland beispielsweise im UNESCO Biosphärenreservat Spreewald, der neben Wanderern und Radlern auch die Kanuten begeistert.

Das Beste am Urlaub in Deutschland: Man findet überall etwas, was eine Reise wert ist. Der ADAC hat im Frühling beispielsweise eine Karte mit den 16 schönsten Orten Deutschlands herausgegeben, auf der tatsächlich jedes Bundesland vertreten ist. Und so mancher Geheimtipp obendrein, beispielsweise Schlei in Schleswig-Holstein, wo im Mittelalter die Wikinger lebten und einen wichtigen Handelsplatz betrieben, dessen Spuren man heute noch erkunden kann. Ganz im Süden in Bayern hingegen empfiehlt der ADAC einen Besuch der Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen mit ihren urigen Wasserfällen, bevor es nach Sachsen geht, wo der Zwinger in Dresden mit seinem barocken Prunk auf die Besucher wartet. Oder man sucht sein Urlaubsglück „tief im Westen, wo die Sonne verstaubt“, wie es Herbert Grönemeyer in seinem Song „Bochum“ einst poetisch zum Ausdruck brachte: nur wenige Kilometer von Grönemeyers Sehnsuchtsort liegt in Essen die Zeche Zollverein, ein Ort der Industriegeschichte, UNESCO-Welterbe und „die schönste Zeche der Welt“, wie die Essener selbstbewusst betonen. Ein kultureller Schmelztiegel, wo einst unter Tage die größte Steinkohlezeche der Welt betrieben wurde.

Immer beliebter werden dem Verkehrsverband ADFC zufolge auch Fahrradreisen in Deutschland: Vor Corona lag die Zahl hier bei mehr als fünf Millionen im Jahr, dann am der Einbruch in der Krise, mittlerweile aber radeln die Deutschen wieder verstärkt durchs Land. Immer häufiger übrigens mit dem E-Bike, was teilweise zu Lieferproblemen bei den Herstellern führt. Wunderbare Fernradwege gibt es in Deutschland zum Beispiel entlang von Weser und Elbe, Donau und Rhein oder quer durch Bayern auf dem Fünf-Flüsse-Radweg.

Dass Deutschland ein fantastisches Reiseziel ist, haben zuletzt auch die Übernachtungszahlen bestätigt: Im April haben sie sich nach den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 um ein Vielfaches erholt und langsam wieder an die Werte vor der Corona-Krise angenähert. Allerdings bleiben Fallstricke: Flugreisen sind teuer und verunsichern manche Urlauber nach wie vor aus Sorge vor einer Corona-infektion. Dazu kommt die allgemeine Teuerung als Folge des Angriffskriegs der Russen gegen die Ukraine. Grundsätzlich scheinen Urlaubsziele kurzfristiger als vor der Corona-Krise gebucht zu werden. Und der Anteil ausländischer Gäste in Deutschland lag zuletzt bei nur noch zehn Prozent gegenüber 18 Prozent vor der Corona-Krise. Sämtliche Schieflagen sind für die Tourismusbranche also noch lange nicht ausgeräumt. (RD)

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