Selbst einlegen wie zu Omas Zeiten
Fermentieren liegt (wieder) voll im Trend. In Zeiten von hoher Inflation, stockenden Lieferketten und steigenden Energiepreisen besinnen sich immer mehr Menschen auf die alten Techniken zur Haltbarmachung von Lebensmitteln, die dann auch in der Lagerung ohne Strom auskommen. Für feste Gemüsearten wie Kohl, Rote Beete, Möhren oder Fenchel bietet sich beispielsweise die Milchsäurevergärung, also das Fermentieren an. Dabei werden die Lebensmittel nicht erhitzt sondern in Salzlake eingelegt und luftdicht verschlossen. Bakterien wandeln dann Zucker und Stärke in Milchsäure um. Bei diesem Prozess bleiben nicht nur die ursprünglich enthaltenen Vitamine fast vollständig enthalten, es entsteht zusätzlich das lebenswichtige Vitamin B12, das sonst nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Außerdem ist der Verzehr von Fermentiertem besonders gut für eine gesunde Darmflora. Das Superfood Sauerkraut beispielsweise schützt den Darm durch seine wertvollen Mikroorganismen vor Viren, Bakterien und Pilzen. Im Handel ist Sauerkraut meist nur in pasteurisierter Form erhältlich. Hier sind keine Milchsäurebakterien mehr enthalten. Selbst zu fermentieren lohnt sich also in finanzieller und auch in gesundheitlicher Hinsicht. Fermentieren ist nicht schwer und Zubehör braucht man dafür auch nicht viel: Einen Stößel zum dichten Einfüllen des Gemüses, Gläser mit Schraubdeckel, Salz und Glas oder Keramikgewichte zum Herunterdrücken des Gemüses. Rezepte und Anleitungen finden sich in zahllosen leckeren Varianten im Internet. (RD)