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So wird der Altbau fit für die Zukunft
Es ist eine Zwickmühle: Bauen ist teuer, Grundstücke sind knapp, und so charmant wie ein 500 jahre altes Fachwerkhaus ist ein Reihenendhaus neuester Bauart ebenfalls nicht. Andererseits sind Altbauten häufig vor allem eins: Energiefresser. Zwei Fünftel des CO2-Ausstoßes weltweit werden Experten zufolge vom Wohnungsbau verursacht. Aber irgendwo muss der Mensch ja hin. Was also ist zu tun, wenn man kein neues Bauland ausschreiben und versiegeln will, trotzdem aber gern eine Immobilie hätte und diese obendrein noch irgendwie ökologisch vertretbar sein soll? Richtig, man investiert in die Renovierung eines älteren Gebäudes. Das geht ohne Flächenfraß und teure neue Rohstoffe, dafür aber mit einem gewissen Aufwand und Kosten beim Thema Sanierung. Langfristig zahlt sich das nicht nur für die Umwelt aus, es schont auch den Geldbeutel.
So haben die Experten der Finanzierungsgesellschaft BauFi 24 in Hamburg die These aufgestellt, dass ein sanierter Altbau auf die Lebenszeit eines Gebäudes umgerechnet sogar effizienter ist als ein Neubau am Stadtrand. Das sehen auch die Öko-Architekten bei „Architects for Future“ so, die sich für mehr Gebäudeerhalt und Sanierung und weniger Abriss und Neubau einsetzen. Und so lange der Zuzugsdruck in einer Region nicht übermächtig ist, wie beispielsweise in Großräumen wie Freiburg oder Stuttgart, macht die Sache ja auch Sinn: Wer im Bestand saniert, spart Flächen und sorgt auch noch dafür, dass der Gebäudebestand umweltfreundlicher wird.
Aber wo soll man anfangen, und was soll man tun? Ein wichtiger Faktor ist die Heizung zusammen mit der Dämmung eines Gebäudes. Gerade jetzt, wo Öl und Gas so teuer geworden sind und wirklich bald auch jeder verstanden hat, dass endliche Rohstoffe nun einmal irgendwann unbezahlbar werden. Unabhängigkeit beim Thema Energie ist ebenfalls ein Stichwort. Immer mehr Hausbesitzer setzen daher auf kleine Balkonsolaranlagen, um wenigstens einen Teil ihres Stroms selbst zu produzieren. Die Anlagen rechnen sich schon nach wenigen Jahren. Und vor allem tun sie etwas, was alle Sanierungsmaßnahmen tun: Sie sorgen für einen Erhalt oder gar eine Steigerung des Immobilien Werts und verlängern gleichzeitig die Lebensdauer von Haus und Wohnung. Gebäudesanierung sei angesichts der Klima Katastrophe und der Anforderungen der Energiewende von höchster Relevanz, so die Experten des Internetportals „Haustechnik Dialog“ im vergangenen Herbst. Europaweit biete sich ein vergleichbares Bild vor allem in größeren Städten: Es gibt kaum oder nicht mehr genutzte Altbauten, und es fehlt an Grundstücken für neue Wohnungen. Warum sollte man da nicht aus ungenutzten Altlasten die nachhaltigen Wohnungen von morgen zaubern? Ein Stichwort, so das Portal, sei dabei auch die „15-Minuten-Stadt“, die so strukturiert ist, dass jeder überall alle Bedürfnisse des täglichen Bedarfs binnen einer Viertelstunde in seinem Wohnumfeld erfüllt bekommt.
Und was sind nun die größten Sanierungstrends am Bau? Neubauten haben zuletzt wieder verstärkt auf einen Kamin gesetzt. Kein Wunder, Holz ist schließlich ein Schnäppchen gewesen zuletzt im Vergleich zu Öl, Gas und Strom. Und überhaupt, Heizkosten einzusparen ist das Thema schlechthin beim Bauen und Sanieren gleichermaßen. Das hat etwas mit dem Geldbeutel zu tun, klar. Aber auch mit immer größer werdenden Bewusstsein der Menschen für Nachhaltigkeit und die sogenannte „Enkelgerechtigkeit“ einer Welt, die auch übermorgen noch lebenswert sein soll. Helfen kann dabei immer auch ein günstiges Darlehen der KfW, mit dem man die alte Heizung rauswerfen und neue Konzepte im Altbau verwirklichen kann. Fallstricke gibt es dennoch, gerade bei der Altbausanierung: kommunale Vorschriften sind zum Beispiel beim Denkmalschutz einzuhalten, die Statik muss passen, wenn man Wände rausreißen und Rohre neu verlegen will, und dann sind da ja auch noch die Kosten, die schnell (und gerade heutzutage) aus dem Ruder laufen können. Das Onlinemagain „Das Haus“ rät daher zum planvollen Vorgehen: Kosten und Nutzen sollten in die Pläne einfließen, Experten hinzugezogen und entsprechende Genehmigungen beantragt werden. Dann aber kann es losgehen mit der Zauberformel, die aus alt neu macht! (RD)