Ohne Mineralien und Spurenelemente in der Nahrung geht es uns schlecht
Jetzt im Sommer liest man es wieder allenthalben: Wenn es heiß wird, muss man viel trinken. Nicht nur, weil man sonst verdursten würde, sondern auch, weil wir Mineralien und Spurenelemente im Körper auffüllen müssen, die wir verlieren, wenn wir arg schwitzen. Aber was genau sind eigentlich diese Mineralien und Spurenelemente? Wie kriegen wir genug davon? Muss man sie ergänzend zur Ernährung zu sich nehmen? Wir haben uns ein wenig umgeschaut.
Schwitzen bei heißem Wetter ist eine gute Sache. Es hilft uns, die Körpertemperatur zu regeln. Dumm nur, dass wir beim Schwitzen sogenannte Elektrolyte verlieren, die wir für unsere Körperfunktionen dringend brauchen. Vor allem Magnesium, Kalium, Calcium und Natrium. Letzteres ist Salz, deshalb schmeckt Schweiß auch salzig. Und wenn es fehlt, können wir nicht mehr richtig denken und geraten schnell in Lebensgefahr! Nachfüllen können wir am besten mit Mineral- oder Leitungswasser, da sind all diese Stoffe auch drin. Und es gibt eine ewige Debatte, welches Wasser nun besser ist: Mineralwasser ist um ein Vielfaches teurer als Leitungswasser. Und Leitungswasser wird sogar bestens kontrolliert, bevor es aus dem Hahn kommt. Nur: Die sogenannte „letzte Meile“ der Wasserversorgung hat der Wasserversorger nicht im Griff. Die Rohre in unserem Haus müssen wir oder der Besitzer kontrollieren, um Verschmutzungen zu verhindern.
Grundsätzlich gilt: Mineralien und Spurenelemente benötigen wir zwar zum Leben. Aber die Dosierungen sind in der Regel winzig. So benötigt der Körper je nach Alter Experten zufolge etwa 1 bis 1,2 Gramm Kalziumzufuhr am Tag, um den Anteil von etwa einem Kilo an unserem Körpergewicht aufrecht zu erhalten. Kalzium ist lebenswichtig, um Blutgerinnung und Knochendichte im Körper in Ordnung zu halten. Die notwendige Menge steckt beispielsweise in einem Becher Joghurt, einem halben Liter Mineralwasser, zwei Scheiben Käse und zwei Scheiben Vollkornbrot am Tag. Wodurch klar wird: Genug Kalzium kriegt man im Grunde auch ohne Nahrungsergänzungsmittel ab.
Veganer, die keinen Joghurt oder Käse essen, brauchen auch kein Kalzium-Pulver in der Regel, wenn sie auf Nüsse oder Blattspinat zugreifen. Ganz grundlegend sagen Ernährungsexperten, dass wir uns mit allen nötigen Mineralen und Spurenelementen versorgen können, indem wir uns gesund und abwechslungsreich ernähren. Das ist beruhigend, denn so müssen wir nicht den ganzen Tag überlegen, wo wir eben mal 0,1 Milligramm Chrom oder die empfohlenen 10 bis 15 Milligramm Eisen und 3,1 bis 3,8 Milligramm Fluorid in unserer Ernährung herbekommen sollen.
Dennoch gibt es immer mal Mangelerscheinungen. Gesundheitliche Probleme, die auf eine mangelnde Zufuhr oder einen erhöhten Bedarf an bestimmten Mineralien und Spurenelementen im Körper zurückzuführen sind. Ein bekanntes Beispiel in Deutschland ist der Jodmangel, der in der Bevölkerung weit verbreitet ist. Es kommt einfach nicht genug Jod in unsere Nahrungskette. Was zu Problemen mit der Schilddrüse führen kann. Die Verwendung von Jodsalz wird daher weitgehend als Nahrungsergänzung in Deutschland empfohlen. Aber Vorsicht: zu viel Jod ist auch wieder schädlich für die Schilddrüse. Da fragt man immer besser mal den Arzt! Der muss sich ohnehin mit sehr vielen Details auskennen und beim Blutbild ganz genau hinschauen: Depressionen können zum Beispiel mit einem Mangel an Zink im Körper in Verbindung stehen. Da weiß nicht jeder immer gleich, denn vor allem ist Zink ja als Helfer der Immunabwehr bekannt. Und ein Mangel kann leicht entstehen, wenn man zum Beispiel oft fastet oder einseitige Diäten durchführt, um abzunehmen. Man sieht: die Versorgung mit Mineralien und Spurenelementen in unserem Körper ist trotz des Hinweises, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, eine komplexe Angelegenheit. Und einfach auf Verdacht loslegen mit irgendwelchen Pillen oder Pülverchen sollte man auch nicht, denn Überdosierungen von Mineralien und Spurenelementen können sogar zu bleibenden Gesundheitsschäden führen. Wer also denkt, er braucht mehr Vitamine oder Eisen, der sollte am besten mal mit seinem Arzt reden und eine genaue Analyse seiner Gesundheit vornehmen lassen! (RD)