Wer mobil bleibt, kann lange am gesellschaftlichen Leben teilnehmen
Wir leben in einer Zeit, in der alle ständig irgendwie unterwegs zu sein scheinen. In unserer schnelllebigen Gesellschaft ist es daher wichtig, auch im Alter mobil zu bleiben. Denn Mobilität ermöglicht es uns, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, Freunde und Familie zu besuchen, Einkäufe zu erledigen und an Aktivitäten teilzunehmen, die uns Freude bereiten. Klar ist aber auch: Das Alter kann – und wird irgendwann – zu körperlichen Einschränkungen führen, die die Mobilität beeinträchtigen können.
Dagegen kann man aber angehen und so Lebensqualität erhalten und gewinnen helfen. Eine Möglichkeit, im Alter mobil zu bleiben, ist durch regelmäßige Bewegung und Sport. Dies kann helfen, die Muskelkraft und die Ausdauer zu erhalten und die Flexibilität zu verbessern. Es ist dabei aber wichtig, eine Aktivität zu finden, die einem Spaß macht und die man regelmäßig ausüben kann, sonst vergeht vielen von uns schnell die Motivation. Zum Beispiel kann man angepasste Yoga- oder Pilates-Kurse besuchen oder regelmäßig einen Spaziergang im Park machen.
Wird dies irgendwann zu mühevoll, so kann man zu Hilfsmitteln greifen, um im zunehmenden Alter so mobil wie möglich zu bleiben. Am Anfang sträubt man sich vielleicht noch dagegen, aber Rollatoren oder Gehstöcke können wertvolle Alltagsbegleiter sein im Alter. Diese Hilfsmittel können dazu beitragen, das Gleichgewicht zu verbessern und die Sicherheit beim Gehen zu erhöhen. Es gibt auch spezielle Schuhe und Einlagen, die dazu beitragen können, die Fußgesundheit zu verbessern und Verletzungen vorzubeugen.
Doch nicht nur der Körper verlangt unsere Aufmerksamkeit: Ein wichtiger Faktor ist die mentale Gesundheit. Stress und Angst können die Mobilität beeinträchtigen. Es ist daher sehr wichtig, sich Zeit zu nehmen, um sich zu entspannen und sich um die eigene mentale Gesundheit zu kümmern. Aktivitäten wie Lesen, Musik hören oder Malen können helfen, den Geist zu beruhigen und die Stimmung zu verbessern. Tun sie das allerdings nicht, so kann es sinnvoll sein, beim Arzt die Möglichkeit einer schleichenden Altersdepression untersuchen – und im Fall des Falles auch behandeln – zu lassen.
Es ist für unsere seelische Gesundheit auch wichtig, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Dies kann durch Besuche bei Freunden und Familie, Teilnahme an Vereinen oder sozialen Aktivitäten erreicht werden. Dies hilft nicht nur, die Mobilität zu erhalten, sondern auch die geistige Gesundheit zu verbessern und das Gefühl der Einsamkeit zu reduzieren. Es ist wichtig, sich die Unterstützung von Freunden, Familie, Gesundheitsexperten und sozialen Diensten zu suchen, um sicherzustellen, dass man die bestmögliche Unterstützung und alle verfügbaren Ressourcen erhält, um auch im Alter so mobil wie möglich zu bleiben.
Dabei kommt es auch entscheidend auf „das Drumherum“ an, also auf die Anpassung der Wohnumgebung auf die besonderen Bedürfnisse des Alters. Diese kann durch den Einbau von Treppenliften, Duschsitzen oder anderen Hilfsmitteln erreicht werden, die es ermöglichen, sicherer und einfacher in der eigenen Wohnung zu leben. Auch das Umgebungsdesign kann so gestaltet werden, dass es barrierefrei ist. Stürze vermeiden hilft und die Mobilität erleichtert. Es ist dabei auch wichtig, die Transportmöglichkeiten zu berücksichtigen: Dies kann durch den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, die Nutzung von Fahrdiensten für Senioren oder das Halten eines eigenen Fahrzeugs – wenn man noch fit genug dafür ist – erfolgen. So bleibt Mobilität auch über den eigenen Wohnbereich hinaus aufrecht erhalten.
Und dann gibt es in der Welt von heute auch noch eine Vielzahl von digitalen Hilfsmitteln, die dazu beitragen können, Senioren im digitalen Sinn mobil zu halten. Dazu gehören Smartphones und Tablets, die es Senioren ermöglichen, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben, sowie Zugang zu Informationen, Unterhaltung und Anwendungen zu erhalten. Es gibt auch spezielle Anwendungen und Einstellungen für Senioren, die die Benutzerfreundlichkeit verbessern. Smart-Home-Systeme ermöglichen es Senioren, ihre Wohnumgebung anzupassen und zu automatisieren, um die Sicherheit und den Komfort zu erhöhen. Beispiele sind automatische Beleuchtung, Steuerung von Thermostaten oder Sicherheitssysteme. Online-Lernplattformen bieten Senioren die Möglichkeit, neue Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben und ihre geistigen Fähigkeiten zu trainieren. Und Online-Gesundheitsdienste ermöglichen es älteren Menschen, ihre Gesundheit im Auge zu behalten und sich mit ihren Ärzten und anderen Gesundheitsexperten in Verbindung zu setzen. Auch Online-Shopping und Video-Chats sind längst keine Dinge mehr, für die man irgendwann „zu alt“ ist. Sprachassistenten wie Amazon Echo oder Google Home ermöglichen es Senioren zudem, mithilfe von Sprachbefehlen Funktionen in ihrer Wohnung zu steuern, Musik abzuspielen, Nachrichten vorzulesen und vieles mehr. Vorausgesetzt freilich, man ist auch als älterer Mensch noch bereit, sich mit diesen digitalen Hilfsmitteln vertraut zu machen. Spezielle Angebote für Schulungen – beispielsweise an der VHS – helfen auch älteren Menschen, diese neuen Technologien effektiv und für ein Plus an Lebensfreude für sich selbst zu nutzen.
Ralf Deckert
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